Listening In - Indie-Pop von England bis Skandinavien in Kiel!

Bereits im Kindesalter wurde ich mit ausgefallener Musik konfrontiert – als Messdiener in der katholischen Kirche. Nach einer kurzen abtrünnigen Phase ins Italo-Disco-Lager fand ich zurück auf den rechten Pfad zu Jesus – and Mary Chain. Spät merkte ich, dass Sandalen zu meinen neuen musikalischen Vorlieben nicht passten. Ich suchte und fand Trost und Rat in der großen neumünsteraner Gruftie-Familie. Glücklicherweise eigneten sich meine borstigen Haare in Kombination mit einem Paar Schnallenschuhe hervorragend für den perfekten William Reid-Look. Schon bald reichte mir Musik hören alleine nicht mehr, also schaffte ich mir ein gebrauchtes Schlagzeug an und trommelte in meiner ersten Band mit einem Robert Smith-Double als Sänger.

Nach und nach stellte ich fest, dass das Leben nicht nur dunkel und böse ist: Blur, Charlatans, Happy Mondays waren jetzt angesagt. Natürlich wollte ich passend zu meiner musikalischen Weiterentwicklung eine Britpop-Frisur haben, wofür meine Haare aber leider gar nicht geeignet sind. Also wurden sie irgendwann einfach kurz gehalten. Mit Cord zusammen wurde eine Band gegründet, die immerhin mal im Vorprogramm von Die Regierung gespielt hat.

Irgendwie habe ich nie richtig den Absprung vom Vinyl hin zur CD geschafft. Erst als ich mit meiner Freundin zusammenzog, kam der erste CD-Player in mein Leben. 1999 kaufte ich meine erste CD. Bis heute sind es nur ein paar mehr geworden, während die Schallplattensammlung immer noch kontinuierlich wächst. Eine Plattensammlung muss regelmäßig gelüftet werden. Also habe ich mich seit meinem Studium in Kiel häufiger als DJ betätigt: Samstage im Index, Dienstage in der Pumpe, diverse Geographen-Parties...